Es (Kino)

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Gute Stephen King Verfilmungen sind ja eher eine Seltenheit und nach das Dunkle Turm Debakel machte das Ganze auch nicht besser. Also erst mal keine guten Voraussetzungen für die zweite King Verfilmung in diesem Jahr. Aber Es überrascht auf ganzer Linie.

Zunächst mal gibt es bereits eine Verfilmung des Buches welche in den 90er Jahren für das Fernsehen produziert wurde. Dass man es da nicht mit einer Kinoproduktion zu tun hatte sah man dem dreistündigen Film zwar deutlich an aber dennoch erfreut er sich bis heute großer Beliebtheit. Was auch zum großen Teil ein Schauspieler Tim Curry liegt der da den Clown Pennywise spielt.

Nun, zufällig 27 Jahre später, wird Es wieder auf Film gebannt und zwar dieses Mal für die große Leinwand. Dass man da zwangsläufig vergleiche anstellt ist normal aber nach den ersten Szenen, die dem ‚Original‘ schon sehr ähneln wird aus Es schnell eine eigenständige Sache. Das liegt zum großen Teil daran, dass man sich nur auf die Geschichte der Kinder konzentriert. Buch und erste Verfilmung sprangen ja zwischen Kind und Erwachsen hin und her. Die Erwachsenen bekommen ihre Chance in der inzwischen angekündigten Fortsetzung 2019.

Um was geht es eigentlich? Der Film spielt in der amerikanischen Kleinstadt Derry in den 1980er Jahren in der immer wieder Kinder verschwinden. Eine kleine Gruppe Jugendlicher finden durch Geschichtsstudium heraus dass das immer im Abstand von 27 Jahren die meisten Kinder verschwinden oder umkommen. Gemeinsam machen sie sich auf um das grauenvolle Es, welches hauptsächlich in Form eines Clowns erscheint, aufzuhalten.

Wer den ersten Film oder das Buch kennt, wird selbstverständlich nicht allzu viel neues entdecken. Natürlich wurde die Handlung ein wenig gestrafft und verändert aber wenn ich das Buch noch recht in Erinnerung habe (zuletzt vor über 20 Jahren gelesen), wurde doch die Grundidee des Buches ganz gut eingefangen. Neben dem Weglassen der Erwachsenengeschichte ist die auffälligste Änderung die Verlegung von den 50ern in die 80er Jahre. Das nimmt dem Ganzen zwar ein bisschen von dem Charme, den der TV-Film noch hatte, aber die Geschichte an sich ändert sich dadurch nicht.

Allerdings ist Es auch nicht wirklich ein richtiger Horrorfilm geworden. Man könnte ihn eher als Jugenddrama mit Horrorelementen bezeichnen. Was besseres konnte dem Film auch nicht passieren und ist vermutlich auch der Hauptgrund dafür dass er bei Kritikern und Publikum so gut ankommt. Wenn es dann aber mal in die Horrorecke geht, dann allerdings richtig.

Für sowas braucht man gute Darsteller und die sind zweifelsohne gefunden worden. Man sieht kaum bekannte Gesichter aber gerade die Jugendgruppe spielt hervorragend zusammen. Wenn dem Film etwas ankreiden will dann, dass er trotz der 135 Minuten Laufzeit etwas gehetzt wirkt. Ein wenig mehr Ruhe und Hintergrundinformationen hier und da hätten dem Ganzen doch gut getan. Aber große Punktabzüge gibt es deswegen nicht.

Vom Gesamteindruck eher ist Es ein eher klassischer Film und setzt nicht so sehr auf Schockmomente wie aktuelle Horror/Gruselfilme. Natürlich darf man sich auch hier gerne mal erschrecken aber ich habe den Eindruck als hätte man die meisten Szenen in denen das möglich wäre so geschnitten, dass einem nicht permanent das Herz vor Schreck in die Hose rutscht. So macht gruseln wieder spaß.

Das wäre dann auch schon mein Fazit. ES gehört für mich zu den ganz großen Überraschungen des aktuellen Kinojahres und ist schon jetzt einer der Besten Filme 2017. Ob es eine der besten Stephen King Verfilmungen wird, möchte ich jetzt noch nicht sagen, da ja nur ein Teil der Romans verfilmt wurde. Aber wenn man Teil 2 ähnlich gut hinbekommt, werden sich zukünftige King Verfilmungen die Clownszähne daran ausbeißen.

2 comments

[…] DCTV – Folge 114: Filmwoche 37/2017 Es (Kino) […]

[…] die Neuverfilmung von Stephen Kings Es, habe ich hier schon genug gesagt und das trifft alles auch auf die Blu-Ray Version […]

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